Home ProduktionNora oder Ein Puppenheim
Bühne
Premiere: Do, 07.01.2016
Dernière: Mi, 10.02.2016

Nora oder Ein Puppenheim

Schauspiel in drei Akten von Henrik Ibsen / Aus dem Norwegischen von Angelika Grundlach

Sie ist sein „Singvögelchen“, er ist ihr designierter Bankdirektor. Nora und Helmer haben drei Kinder und halten sich für ein glückliches Ehepaar. Wie brüchig diese Konstellation in Wirklichkeit ist, zeigt sich, als sie an der schrittweisen Aufdeckung eines lange zurückliegenden Vorfalles zerbricht. Denn es gab Zeiten, wo das Geld knapp war und Helmer krank. Nora hatte damals heimlich eine Unterschrift ihres Vaters gefälscht und damit ihren Mann vor dem finanziellen Ruin bewahrt. Der Jurist Krogstadt, dem Helmer kündigen will, weiß von Noras Betrug und setzt sie massiv unter Druck. Sie soll dafür sorgen, dass er nicht entlassen wird. Als Helmer davon erfährt, platzt die schöne Familienidylle und das hübsche Puppenheim bricht zusammen wie ein Kartenhaus… Das Stück begründete Ibsens Weltruhm, löste bei seinem Erscheinen 1880 jedoch internationale Debatten aus. Vor allem das heftig diskutierte Ende, Noras Abschied von Mann und Kindern, sorgte für Aufsehen. Die vielfach ausgezeichnete slowenische Regisseurin Mateja Koležnik inszenierte zuletzt am Residenztheater München König Ödipus und bringt nun das Paradestück weiblicher Emanzipation auf die Bühne des Stadttheaters. Die Rolle der Nora spielt Raphaela Möst, die 2014 als beste Nachwuchsschauspielerin mit dem Nestroypreis ausgezeichnet wurde. In weiteren Rollen sind Anna Unterberger, die u.a. in der Kino-Verfilmung von Die Vermessung der Welt mitwirkte, sowie Till Firit und Sebastian Edtbauer zu erleben. Michael Schönborn steht als Doktor Rank auf der Bühne des Stadttheaters. Dauer Premiere: ca. 1 Stunde 50 Minuten (keine Pause) Weitere Vorstellungen: ca. 2 Stunden 10 Minuten (inkl. einer Pause von 20 Minuten)   Ensemble-Gespräch Am 21. Januar 2016 findet nach der Vorstellung ein Ensemble-Gespräch im oberen Foyer statt.   Mit dem KELAG PlusClub Gutschein erhalten Sie 20% Ermäßigung für die Vorstellung am 21. Januar 2016 um 19.30 Uhr. Mit dem STW "vollWert"-Gutschein erhalten Sie 20% Ermäßigung für max. 2 Karten pro Gutschein: Gilt für die Vorstellungen am 16. und 21. Januar und 10. Februar 2016.   Szenenfotos (c) Karlheinz Fessl
Bühne
Premiere: Do, 07.01.2016
Dernière: Mi, 10.02.2016

Podcast Einführung

Pressestimmen

Kleine Zeitung

Die slowenische Regisseurin Mateja Koležnik […] fesselt mit ihrer ersten Inszenierung am Stadttheater Klagenfurt. Ein leerer Raum mit weißen Wänden, zwei hohe Türen, ein Heizkörperverbau, der als Sitzgelegenheit herhalten muss – diese spartanische Bühne (Raimund Voigt) reicht Koležnik zur intensiven Bewirtschaftung von Seelenlandschaften und Abklopfen moralischer Richtlinien. […] in erstklassiger Besetzung intensive 100 Minuten: Raphaela Möst ist eine wie von innen vibrierende Nora, die mit wachsender Verwirrtheit um Gerechtigkeit ringt. Till Firit überzeugt als ihr Torvald Helmer, der in seiner Frau nur ein schönes Spielzeug sieht. Exzellent Michael Schönborn als todkranker Doktor Rank. Mit großem Gespür für Zwischentöne zeichnen Anna Unterberger (als Noras Freundin Christine Linde) und Sebastian Edtbauer (als Krogstad) ihre Figuren. Mitverantwortlich für den perfekten Stimmungstransfer zum Publikum, das diese Szenen einer Ehe bei der Premiere hoch konzentriert verfolgte, ist die Bühnenmusik (Mitja Vrhovnik-Smrekar). Heftiger Applaus und Jubel!

Der Standard

Die als Ibsen-Regisseurin preisgekrönte Slowenin hat eine ganz klare, fast helle und behutsam aktualisierte Sprache für das „Emanzipationsstück“ gefunden. Federleicht tanzt Nora vom Weihnachtseinkauf auf die zum Dreieck reduzierte, sterilweiße Bühne (Raimund Voigt), auf der alles zwischen Tür und Angel abläuft. Von Anfang an lockt Nora der Klang einer ganz anderen Seinsweise (Musik: Mitja Vrhovnik-Smrekar). Bis Raphaela Möst nach knapp zwei Stunden dorthin aufbricht, mag sie Bonbons, ist ein bisschen konsumkrank und kann gelegentlich nicht nur dem eigenen Ehemann gegenüber ganz schön verführerisch sein. Grandios streift die Nestroy-Nachwuchspreis-Trägerin von 2014 dann aber diese Verschalungen ab und macht der Welt begreiflich, warum sie dieses Puppenheim verlassen muss. Till Firit trifft als Torvald genau den Mann, der glaubt, dass alles in Ordnung ist, wenn er beruflichen Erfolg hat. […] Komplettiert wird die sehr schöne Produktion durch Michael Schönborns Doktor Rank, der noch sterbend seinen Geschlechtstrieb nicht zu zügeln vermag, und durch Sebastian Edtbauers Nils Krogstad, der sich charakterlich höchst überzeugend krümmt, bis Anna Unterbergers Frau Linde ihm eine Eheperspektive eröffnet. Da bahnt sich wohl das nächste Drama an.

Kronen Zeitung

Knapp zwei Stunden Stille im Stadttheater; niemand will Noras Gefühle, Bewegungen und Mimik, die Lebhaftigkeit, Naivität, Kindlichkeit, Unterordnung, Geheimniskrämerei, Stärke, Traurigkeit, Verzweiflung spürbar machen, versäumen. Henrik Ibsens „Nora oder Ein Puppenheim“ feierte eine bejubelte Premiere!
Riesige weiße Türen in hohen weißen Wänden: Das Puppenhaus der Helmers scheint über der Stadttheater-Bühne zu schweben. […] Die fünf Darsteller, Mateja Koležniks Regie, die sphärischen Klänge von Mitja Vrhovnik-Smrekar und die Bühne von Raimund Voigt ziehen den Zuschauer in die Geschichte des gespielten Glücks, nehmen mit auf die Suche nach Erfüllung. Kräftiger Applaus und viele Bravo-Rufe!

Termine & Karten

Keine Termine vorhanden.

Besetzung