ca. 1 Stunde, 45 Minuten (keine Pause)
Für alle Vorstellungen der Oper KOMA sowie zur Premiere am 28. März 2019 gibt es 25 Minuten vor Beginn eine Einführung für unser Publikum im Galeriefoyer.
11. Mai 2019
Einführung vor der Vorstellung und Gespräch mit Mitarbeitern des Hauses und Theaterbesuchern in der Pause. Treffpunkt 35 Minuten vor Vorstellungsbeginn im Eingangsfoyer.
KOMA
Oper von Georg Friedrich Haas mit einem Text von Händl Klaus / Uraufführung der definitiven Fassung in Klagenfurt / Koproduktion mit der Opéra de Dijon / In deutscher Sprache
Der in Graz geborene Georg Friedrich Haas gehört zu den renommiertesten Komponisten der Gegenwart. Mit dem Gert-Jonke-Preisträger Händl Klaus erarbeitete er die aus drei Opern bestehende Schwetzinger Trilogie, deren Abschluss KOMA bildet. Ein Teil der Aufführung spielt sich in kompletter Dunkelheit ab. So befinden sich Musiker, Sänger und Zuschauer gemeinsam in einer Zwischenwelt, in der die Sinne sich neu ausrichten und das Drama eine einzigartig berührende Tiefe entwickelt. Am Pult des KSO steht Bas Wiegers, die Inszenierung übernimmt Immo Karaman, Ruth Weber singt die Partie der Michaela, Daniel Gloger Alexander und Mutter.
Nach einem dramatischen Vorfall befindet sich Michaela Windisch in einem Zustand zwischen Leben und Tod – sie liegt im Wachkoma. Auch die Angehörigen sind in eine Zwischenwelt katapultiert, in der die quälenden Fragen nach dem „Warum“ und dem „Wie soll es weitergehen“ im Raum stehen, doch keine Antwort finden und sich stattdessen in immer wiederkehrenden Vorwürfen und Ängsten Bahn brechen. Ein Limbus gefangener Seelen, der auch von Zuschauern und Mitwirkenden der Produktion Besitz ergreift.
mit freundlicher Unterstützung von
Die Oper KOMA greift ein für uns nicht alltägliches, ja sogar beängstigendes Thema auf und spielt gleichzeitig gekonnt mit unserer zu tiefst menschlichen Neugierde auf das Unergründliche. Wir freuen uns sehr, eine solch außergewöhnliche Produktion zu unterstützen.
Herta Stockbauer, Vorstandsvorsitzende der BKS Bank
Fotos: Arnold Pöschl
ca. 1 Stunde, 45 Minuten (keine Pause)
Für alle Vorstellungen der Oper KOMA sowie zur Premiere am 28. März 2019 gibt es 25 Minuten vor Beginn eine Einführung für unser Publikum im Galeriefoyer.
11. Mai 2019
Einführung vor der Vorstellung und Gespräch mit Mitarbeitern des Hauses und Theaterbesuchern in der Pause. Treffpunkt 35 Minuten vor Vorstellungsbeginn im Eingangsfoyer.
Pressestimmen
Mit dieser Aufführung stellt das Klagenfurter Stadttheater, dessen Intendant Florian Scholz auf eine Mischung aus fesselnd inszenierten Repertoirestücken, Raritäten und Zeitgenössischem setzt, erneut unter Beweis, dass es derzeit eine der spannendsten Länderbühnen Österreichs ist.
WIE MAN MIT DEM TOD ENG TANZT
Georg Friedrich Haas´ Oper „Koma“ ist in der Klagenfurter Neufassung ein wuchtiges Erlebnis, gespeist von allumfassender Dunkelheit und filigraner Nervenmusik.
(…) eine einerseits hilflos-erschrockene, andererseits sachlich-nüchterne Entourage, eine entindividualisierte Menge, die vom Regisseur Immo Karaman hin und wieder zu Tableaus eingefroren wird, die an altmeisterliche Gemälde erinnern. Und die von imposanten Videoeinspielungen von László Zsolt Bordos´umspielt ist. Doch das Beeindruckende an diesem Abend sind die Passagen, die in kompletter Dunkelheit spielen. (…) Die Hörer sind im Dunkel gleichsam auf sich zurückgefworfen, mit der Möglichkeit, sich in den Schwebezustand zwischen Sein und Nicht-Sein, diesem engen Tanz mit dem Tod einzufühlen. (…) Die Leistungen des Ensembles, der Musiker und von Dirigenten Bas Wiegers können gar nicht hoch genug geschätzt werden. Dass man die Stellen im Dunklen so bravourös meisterte, ist Resultat einer akribischen Vorbereitung. Dass der Komponist beim Schlussapplaus vor dem Kärntner Sinfonieorchester auf die Knie ging, war der rührende Abschluss eines aufwühlenden Abends. Ruth Weber, Bryony Dwyer, Daniel Gloger (in der heiklen Doppelpartie Schwager/Mutter), Stefan Zenkl, Christiane Döcker, Veronika Dünser, Karl Huml, Evert Sooster und Raphael Sigling brachten das Werk zum Leben. Es war nervenaufreibend und tränenschön. Genau so, wie man sich Oper einmal vorgestellt hat.
Stadttheater Klagenfurt: Grandiose Uraufführung der Endfassung von „Koma“
RAUBTIER UNTER EINER HAUT AUS GLAS
Die Dunkelheit ist absolut! In ihr lauern Ton und Klang. Wort und Gesang wie ein knurrendes Raubtier unter einer Haut aus Glas. Donnerstag wurde die Endfassung der Oper „Koma“ im Stadttheater uraufgeführt. Ein Ereignis, bedrohlich wie ein Albtraum, irisierend wie Schmetterlingsflügel.
Dafür verantwortlich zeichnen gleich mehrere Komponenten, die sich mit der Musik von Georg Friedrich Haas, dem Libretto von Jonke-Preisträger Händl Klaus, Regisseur Immo Karaman und der Video-Kunst von László Zsolt Bordos zum radikalen Gesamtkunstwerk zwischen Leben und Tod verdichten. (…) Um diese im See verunfallte, ans Bett gefesselte Ophelia (Statistin Tanja Maryodnig) schart sich in Nicola Reicherts kaltem Krankenzimmer ein fantastisches Sängerensemble voller Präszision und Ausdruckskraft. Allen voran Sopranistin Ruth Weber, die der verstummten Michaela (ausschließlich in bodenloser Dunkelheit) verzweifelte Innigkeit und leuchtendes Schweben schenkt, Countertenor Daniel Gloger, der mit „Jasmin“ Bryony Dwyer im Duett zur schneidenden Anklage verschmilzt und der verzweifelt Liebende – Bariton Stefan Zenkl. WAS das KSO unter dem feurigen Bas Wiegers für diesen unbefriedeten, von Dämonen durchschwommenen Klangfluss mit seiner sich aufbäumenden, tonalen Gischt zwischen bodenloser Nacht und beißender Grelle leistet, bringt des Komponisten Kniefall abschließend zum Ausdruck. (…) Nach zwei atemlosen Stunden in der Schule des Hörens ist man hellwach und „Koma“ damit Aphrodisiakum für die Sinne.
SINNLICHER GRENZGANG: HAAS-OPER „KOMA“ IN KLAGENFURT
Bei phasenweise absoluter Finsternis im Stadttheater beeindruckte eine herausragende, aufwühlende Produktion.
Euphorisch bejubelt wurden nach eindreiviertel Stunden Librettist Händl Klaus und Komponist Georg Friedrich Haas, der sich mit einem Kniefall vor den Musikern für die Premiere am Donnerstag-Abend bedankte. Das Kärntner Sinfonieorchester (Leitung: Bas Wiegers) hatte mehr als die Hälfte des Abends in völliger Dunkelheit gespielt – ein auch für das Publikum riskantes Experiment, das großartig gelangt.
(…) Der Countertenor Daniel Gloger, der auch schon bei der Uraufführung der Oper 2016 in Schwetzingen dabei war, verkörpert diese Doppelrolle (Anm: Schwager/Mutter) bravourös. Aber auch der Rest des Ensembles, allen voran Ruth Weber als Michaela und Bryony Dwyer als ihre Schwester Jasmin beeindruckt mit Präzision und Emotion. (…) Ruth Webers (…) vokalisierender Gesang, der keine Worte, nur Töne formt, erschüttert nachhaltig. (…) Regisseur Immo Karaman setzt bei seiner INszenierung nicht nur auf ein starkes Ensemble sondern auch auf die 3D-Video-Effekte von László Zsolt Bordos. (…) Das genaue Hinhören in der Dunkelheit wird zum (…) sinnlichen Gesamtkunstwerk.
DUNKLE SEITE DES FAMILIENMONDES
(…) Wie schon in Schwetzingen ist Daniel Gloger auch jetzt in der Doppelrolle als Michaelas Schwager Alexander und – im Falsett – als ihre Mutter verantwortlich dafür, dass die künstlerische Behauptung von Haas und Händl so überzeugt. Ebenso besticht Bryony Dwyer als Michaelas Schwester Jasmin durch Kraftreserve, die sie neben der akkuraten Bewältigung der anspruchsvollen Partie auch noch für die physische Darstellung ihres Parts aufbringt. Die Produktion, etikettiert als „Uraufführung der definitiven Fassung“ , hat eine große Anzahl intensiver Momente. Den Höhepunkt bildet die späte Szene mit der kollektiv besorgten Reinigung der Patientin. (…) László Zsolt Bordos kann (…) mit Videoprojektionen die erstaunlichsten Raumeffekte erzielen. Plötzlich kribbelt alles vor Ameisen, dann fängt es zu brennen an. Aber der wahre Wahnsinn ist diese Musik. Klar hat sich Haas nach der Premiere niedergekniet, um dem von Bas Wiegers geleiteten Orchester für seine Sonderleistung zu danken. (…)
IM REICH ZWISCHEN LEBEN UND TOD
Großtat an einem kleinen Haus: Georg Friedrich Haas revidierte sein vielleicht stärkstes Werk, die Oper „Koma“, für Klagenfurt – ein Ereignis.
(…) Das Kärntner Sinfonieorchester leistet (von Bas Wiegers großartig instrumentiert) Phänomenales. Der Komponist bedankte sich am Ende zurecht mit einem Kniefall. (…) Bryony Dwyer als Schwester Jasmin erklimmt dabei stratosphärische Höhen, Stefan Zenkl als Michaelas Mann zeigt geschmeidige baritonale Statur. (…) Der Klagenfurter „Koma“-Abend zählt zum Wichtigsten (und angesichts der Kapazität des Hauses auch Mutigsten) der aktuellen österreichischen Musiktheatersaison.
EXTREMKLANG IN TOTALER FINSTERNIS
(…) Den enormen Anforderungen wird das Stadttheater Klagenfurt eindrucksvoll gerecht. (…) Das Kärntner Sinfonieorchester unter der Leitung von Bas Wiegers lässt das Kaleidoskop der Haas-Klänge unter die Haut gehen. Der Inszenierung von Immo Karaman gelingt gemäß dem im Libretto vorgezeichneten Abstufungen die klar strukturierte Nachzeichnung eines Martyriums, ohne in Voyeurismus oder Verletzungen der Intimsphären abzugleiten. Unterstützt durch Videos von László Zsolt Bordos findet man in der Ausstattung Nicola Reicherts figurative Entsprechungen zu den wandelnden Klangstrukturen. Das Sängerensemble besticht durch präzise und belastbare Darsteller und Charakterzeichner. Ein eindrucksvoller Erfolg beim prominent durchsetzten Premierenpublikum, ein bemerkenswerter Kraftakt und ein Machtwort für die heimische Moderne (…).