17.00 Uhr
(Sonntag: 15.00 Uhr)
10.09.2023 – 11.00 Uhr
19. Oktober 2023
Brünnhilde:
Katherine Broderick (szenischer Part)
KS Iordanka Derilova (Gesang)
Götterdämmerung
Dritter Tag des Bühnenfestspiels »Der Ring des Nibelungen« / Text und Musik von Richard Wagner / In deutscher Sprache mit Übertiteln
Die Macht der Götter endet – doch sind die Menschen in der Lage, ihr Schicksal in die eigenen Hände zu nehmen?
Im vierten Teil von Wagners Ring werden Götter oder mythologische Figuren allenfalls noch in expliziter Machtlosigkeit gezeigt: Den Nornen zerreißt das Schicksalsseil, die Walküre Waltraute vermag mit ihrer nunmehr menschlichen Schwester Brünnhilde kaum mehr in Dialog zu treten, und der Nibelung Alberich tritt nur noch als verschattetes Traumgebilde in Erscheinung. Doch die dunkle Kraft des Ringes entfaltet weiterhin ihre Wirkung, der sich auch der hehre, freie Held Siegfried nicht erwehren kann.
Bei aller Monumentalität entspricht die Götterdämmerung unter den vier Musikdramen des Rings am stärksten der typischen Operndramaturgie des 19. Jahrhunderts und kann sich mit jeder Verdi-Oper messen. »Komplott, Verrat, Fluch, Rache – nichts fehlt im Arsenal der Mittel, die angewandt werden, um das Publikum so direkt wie möglich zu packen«, schrieb Pierre Boulez, der Dirigent des Bayreuther Jahrhundert-Rings. Auch musikalisch arbeitet Wagner mit dem Schwurduett Siegfrieds und Gunthers, der großen Soloszene Hagens mit Männerchor oder dem von Giacomo Meyerbeers Le prophète abgeschauten finalen Weltenbrand klassische Operneffekte
heraus.
Trotz des pessimistischen Endes seiner Menschheitsparabel ist Wagner nicht gänzlich hoffnungslos: Aus dem musikalischen Zusammenbruch schält sich eine große Liebesmelodie, ein neuer Anfang heraus. Diese Hoffnung auf einen Neuanfang wird im Klagenfurter Ring in besonderer Weise betont, indem erst nach der Götterdämmerung das Rheingold auf die Bühne kommt, das eigentlich am Beginn der Tetralogie steht.
Podcast Einführung
(Slowenisch)
https://soundcloud.com/stadttheater_klagenfurt/podcast-somrak-bogov-richard-wagner?si=7828e63aef904cf58b39fdf3f6a13a7b&utm_source=clipboard&utm_medium=text&utm_campaign=social_sharing
17.00 Uhr
(Sonntag: 15.00 Uhr)
10.09.2023 – 11.00 Uhr
19. Oktober 2023
Brünnhilde:
Katherine Broderick (szenischer Part)
KS Iordanka Derilova (Gesang)
Pressestimmen
»Auch für den dritten Teil von Richard Wagners Tetralogie gab es stehende Ovationen. Die feinsinnige Inszenierung von Aron Stiehl trägt zum Erfolg ebenso bei wie die musikalische Gestaltung.«
»Vollends überzeugte hingegen die musikalische Umsetzung der mehr als fünf Stunden langen Oper. Durch das Kärntner Sinfonieorchester unter Nicholas Milton fand der Weltenbrand im Orchestergraben statt: Es spielte brillant, baute Spannung auf, ziselierte feine emotionale Momente.«
»Man fühlt förmlich, welche Lust dem Orchester jedes Aufwallen der Instrumente bereitet, jeder kaskadenartige Überschlag der Tonwogen, und dann jedes lyrische Auslaufen ins kaum mehr Hörbare der Streicher. Es ist ein einziger musikalischer Genuss, hoch ansteckend für das Ensemble.«
»Gesangswucht und Schicksalsmacht – Stadttheater wartet zum Saisonbeginn mit einer gewaltigen „Götterdämmerung“ von Richard Wagners Ring-Zyklus auf. … Stimmlich souverän bringt das Ensemble die wagnersche Gesangswucht auf die Bühne. … Chefdirigent Nicholas Milton beweist sich mit dem KSO in ausdifferenzierter, großer Orchestermusik, in der alle Instrumentengruppen zum Glänzen kommen. … Standing Ovations.«
»Alles umfassend, alles erklärend, unsäglich packend, optisch ebenso wie klanglich in Wort und Ton, unglaublich anregend, sich über die Hintergründe der gesamten „Ring“-Geschichte mit Bezug auf die Gegenwart Gedanken zu machen, und über alles Fehlverhalten der sämtlich glaubwürdigen Menschen letztlich erschüttert zu sein, sie aber auch zu bedauern – dazu tragen alle mitwirkenden Personen bei, die aus Wagner’s Musik, mit des Dirigenten und des Regisseurs Nachhilfe, sichtlich heraushören, was sie zu tun haben und woran sie scheitern. Urzeitliches und Heutiges glaubwürdig zu verbinden, sodass es sich letztlich um ein zeitlos gültiges phänomenales Riesendrama handelt, das sich heute und morgen wieder ereignen könnte – allerdings von betörender Musik getragen – so etwas erlebten wir in der österreichischen „Provinz“, erlebten höchst interessante Sängerdarsteller, teils Klagenfurter Ensemblemitglieder, teils Gäste aus Amerika und mehreren europäischen Ländern, und die Arbeit des aus Wiesbaden gebürtigen Regisseurs und Intendanten, Aron Stiehl, sowie den in Australien geborenen derzeitigen Chefdirigenten des Hauses, Nicholas Milton. Wer immer im Bundesland Kärnten diese vortrefflichen Künstler engagiert hat – alle Hochachtung! … Da erlebt man ein weltweit gültiges Menschheitsdrama.«