18.00 Uhr
05. September 2021 – 11.00 Uhr
08. Oktober 2021
Brünnhilde:
Nancy Weißbach
16. Oktober 2021
Musikalische Leitung:
Mitsugu Hoshino
Die Walküre
Erster Tag des Bühnenfestspiels »Der Ring des Nibelungen« / Text und Musik von Richard Wagner / In deutscher Sprache mit Übertiteln
Menschen im erbitterten Kampf zwischen archaischen Gesellschaftsstrukturen und ungebremstem Freiheitsdrang. Ein resignierender Gott, der sich selbst, sein Werk und seine Macht verneint – und doch versucht, ein Wesen zu erschaffen, das seine Existenz retten kann. Doch kann ein unabhängiger, freier Mensch die Schuld der Götter tilgen?
Wagners große Tetralogie erzählt die Geschichte der Welt als Kreislauf von Beginnen und Enden, von Leben, Lieben und Scheitern der Menschheit, von Schöpfung, Zerstörung und neuerlicher Schöpfung. Im neuen Klagenfurter Ring beginnt die gewaltige Erzählung mit der Walküre, die unter den Werken der Tetralogie seit jeher der Publikumsliebling ist. Erzählt wird die Geschichte der Nachkommen Wotans, die die Macht des Göttervaters sichern sollen. Ein Zwillingspaar, Siegmund und Sieglinde, scheint geboren dafür: Der Bruder landet am Herd seines Feindes, findet dort nach Jahren seine Schwester und gewinnt ihr Herz. Alles läuft nach Plan – und doch verstößt die Geschwisterliebe gegen Gesetze. Der Vater muss den Sohn opfern. Brünnhilde, Lieblingstochter, widersetzt sich zum ersten Mal dem Vater und schützt vergebens das inzestuöse Paar.
Mit der Walküre als Beginn steigen die Klagenfurter Zuschauer*innen nicht in der mythischen Vorzeit in die Handlung ein, die das Rheingold präsentiert und so im Beginn bereits das Ende der Parabel verrät, sondern in der metaphorisch begriffenen Jetztzeit der Menschen. So wird besonders deutlich, dass der Ring nur vordergründig in einer fantastischen Welt von Göttern, Helden und Zauberwesen spielt. Vor allem spiegelt er universale Gesellschaftsstrukturen wider und hinterfragt das Verhältnis von Mensch und Natur – womit er eines der drängendsten Themen der Gegenwart und näheren Zukunft zur Diskussion stellt.
18.00 Uhr
05. September 2021 – 11.00 Uhr
08. Oktober 2021
Brünnhilde:
Nancy Weißbach
16. Oktober 2021
Musikalische Leitung:
Mitsugu Hoshino
Pressestimmen
Ein hochemotionales und intensives Endzeitdrama: Das Stadttheater Klagenfurt eröffnete die neue Spielzeit mit einer umjubelten »Walküre«. Der neue Chefdirigent Nicholas Milton überzeugte am Pult des Kärntner Sinfonieorchesters. […] Kammermusikalisch schlank, durchsichtig, aber wenn angebracht, auch rauschhaft, saftig, aufwühlend und auf Überwältigung setzend: So musiziert das Kärntner Sinfonieorchester unter Nicholas Milton. Der neue Chefdirigent ist ein großer Gewinn für das Haus. […] Markus Marquardt (singt) einen edlen, fein differenzierten Wotan, der auch viel Weichheit zu verströmen vermag. Besonders sein »Abschiedsgesang« von seiner geliebten Brünnhilde wird zum Ereignis. […] Magdalena Anna Hoffmann kann als Walküre sogar bei Höchst-Dramatik noch schön singen, mit vielen Schattierungen und einer wunderbaren »Todesverkündigung«. Julian Hubbard zeigt als Siegmund beachtliche Kraft und ist zu allen Spitzentönen fähig. Seine langen »Wälse«-Rufe sind imposant. Martina Welschenbach ist eine schön gefärbte, voluminöse Sieglinde mit vielen Schattierungen und intensiver Rollengestaltung. Ksenia Vyaznikova spielt eine ungemein präsente Fricka mit kraftvollem Ausdruck […].Rafal Pawnuk […] (ist) auch stimmgewaltig ein Hunding zum Fürchten mit schwarzem Bass. Die Walküren singen ohne Furcht und Tadel.
(…) Bei aller Besonderheit der Szenerie, mit dem hochgelobten Ausstattungspaar Okarina Peter und Timo Dentler entwickelte Aron Stiehl … […] einen »ersten Tag«, der im Dienst der machtvollen Musik steht. (…) Das Kärntner Sinfonieorchester steigert sich mit seinem neuen Chefdirigenten in einen Klangrausch, zur offenkundigen Begeisterung des Auditoriums (…).
(…) Lust und Resignation, Vaterliebe und Verbitterung machten den fast fünfstündigen Klagenfurter Opernabend zu einem aufwühlenden Gesamtkunstwerk. Der Australier Nicholas Milton, neuer Chefdirigent des Kärntner Sinfonieorchesters, webte mit einer reduzierten Besetzung des Orchesters einen intensiven Klangteppich, ließ nuancenreich spielen und eröffnete den Sängern Möglichkeiten zur differenzierten Rollengestaltung. Die verstanden auch, sie zu nutzen, allen voran Markus Marquardt, der mit seinem warmen Bariton den einäugigen Wotan sensibel und streng verkörperte. Mit Magdalena Anna Hofmann als Brünhilde und Martina Welschenbach als Sieglinde standen ihm zwei starke Frauen zur Seite, die ihre Rollen stimmschön und stimmig verkörperten. So wie auch der liebenswürdig-leidenschaftliche Julian Hubbard als Siegmund und der düstere Bass Rafal Pawnuk als Hunding beeindruckten sie nicht nur musikalisch sondern auch durch große Textverständlichkeit, die durch das Dirigat noch unterstützt wurde.
(…) Das Klagenfurter Stadttheater stemmt »Die Walküre« beachtenswert, vor allem musikalisch gelingt sie vortrefflich. (…) Diese Aufführung setzt Energien frei, ist von A bis Z spannend. Der neue Klagenfurter Chefdirigent, der Australier Nicholas Milton, (…) erwischt mit traumwandlerischer Sicherheit Dramatik, Parlando und verinnerlichte Momente. Das Kärntner Sinfonieorchester wächst imponierend über sich hinaus. (…) Kurz: Die Wagner-Droge hat nun Kärnten erfasst. Massive Zustimmung für »Die Walküre«.