Der Freischütz
Romantische Oper in 3 Aufzügen / Musik von Carl Maria von Weber / Libretto von Friedrich Kind
Die Eröffnungspremiere steht unter musikalischer Leitung des designierten Chefdirigenten Alexander Soddy. Regie führt die erfolgreiche deutsche Theaterregisseurin Anna Bergmann. In den Hauptrollen Celine Byrne als Agathe und Stephan Rügamer als Max. Das Ännchen singt die in Kärnten geborene, bekannnte Sopranistin Eva Liebau. In einem abgelegenen Dorf: Max und Agathe, die Tochter des Erbförsters Kuno, wollen heiraten. Doch nur wenn Max erfolgreich öffentlich einen Probeschuss absolviert, ist die Heirat möglich. Aus Prüfungsangst gelingt Max kein Schuss mehr. Jäger Kaspar überzeugt ihn, mit den teuflischen Mächten einen Bund einzugehen. Um Mitternacht steigen sie hinab in die finstere, sagenumwobene Wolfsschlucht, um treffsichere Freikugeln zu gießen…Die Oper Carl Maria von Webers kontrastiert in romantischer Manier heiter Ländliches mit der diabolisch schaurigen Sphäre der Wolfsschlucht. Bei näherem Hinsehen offenbart die so friedlich erscheinende Dorfgemeinschaft albtraumhafte Züge. Eindrücklich schildert die Oper die Nöte, die sich für die beiden jungen Menschen daraus ergeben.
Einführungsmatinee 2. September 2012, 11.00 Uhr (Bühne)
Moderation: Intendant Florian Scholz
Premiere 13. September 2012, 19.30 Uhr
Dauer: ca. 2 Std 40 Min., eine Pause
Empfohlen ab 14 Jahren
Wir bieten eine theaterpädagogische Einführung für Jugendliche vor Aufführung des Stückes an. Bei Interesse wenden Sie sich bitte an unsere Theaterpädagogin Elisa Weiß: e.weiss@stadttheater-klagenfurt.at
Pressestimmen
Fest steht: Es war eine mutige, lebendige und entstaubte Premiere (…). Die wunderbare alte Musik kombiniert mit einer drastischen Inszenierung der deutschen Anna Bergmann, das war der risikofreudige Beginn der Ära Florian Scholz am Stadttheater.
Sie (Anm. Anna Bergmann) inszenierte den Freischütz unter der musikalischen Leitung von Alexander Soddy als ein aktuelles, hochdramatisches und vor allem beklemmendes Spiel zwischen Realität und Vision. (…) In der Wolfschlucht lässt Bergmanns Inszenierung das Original vergessen und mutiert zur fulminanten Abrechnung mit gesellschaftlichen Entgleisungen – eine Drogenhölle ohne Moral und Empathie.
Dafür sprechen die Töne Ihre Sprache, intensiv und anrührend. Das hat mit dem Engagement des künftigen Klagenfurter Chefdirigenten, Alexander Soddy, zu tun, der Orchester und Chor an ihre Grenzen – und darüber hinaus führt: Er will Webers Musik in all ihrer romantischen Eindringlichkeit, in ihrer hier flüsternden, da tosenden Ausdrucksmacht zum Klingen bringen. Das spornt Musiker und Sänger zu Höchstleistungen an. Das junge Sängerensemble, das die theatralischen Anforderungen so gelenkig bewältigt, kann auch vor den heiklen Aufgaben von Webers Musik bestehen.
Herausragende Figur des Abends war eindeutig Martin Winkler als Kaspar, er erhielt auch mit Abstand den meisten Applaus. Heftige Akklamationen gab es auch für Alexander Soddy, der am Dirigentenpult das Sinfonieorchester zu einer ausgezeichneten Leistung führte.
Celine Byrne ist eine innig phrasierende und berührende Agathe (…), Eva Liebau ein glockenreines Ännchen (…). Stephan Rügamer ist ein in den Höhen schön timbrierter Max.
Auf der Positivseite der Produktion rangiert die vom neuen Intendanten aufgestellte Sängercrew. Von diesen Leuten möchte man hierzulande noch viel hören. Sie sangen ambitioniert, schönstimmig, klar, robust, beherzt (…).
Eine interessante, mutige Produktion weit über dem üblichen Stadttheaterniveau als Einstieg des neuen Klagenfurter Intendanten Florian Scholz (…).