Kinder & Jugend
Premiere: Mo, 24.10.2016
Dernière: Fr, 11.11.2016
Peer Gynt
Österreichische Erstaufführung / Dramatische Jugenderzählung frei nach Henrik Ibsen von Marc van der Velden und Jesper Braestrup Karlsen / Aus dem Dänischen von Kerstin Kirpal / Kooperation des Stadttheaters Klagenfurt mit dem Theater WalTzwerk
Spielort: Jazzclub Kammerlichtspiele
Wen sehe ich, wenn ich in den Spiegel schaue? Und wer ist es, den die anderen sehen? Bestehe ich nur aus den vielen Rollen, die ich täglich spiele – so wie ich jeden Tag die Kleider wechsle? Gibt es denn – so wenn ich Zwiebeln schäle – gar keinen Kern, oder gibt es ganz tief drin doch etwas, das ich „ich selbst“ nennen kann?
Marc van der Velden und Jesper Braestrup Karlsen haben aus dem klassischen Peer Gynt-Stoff eine direkte und höchst musikalische Fassung gemacht. Eine Explosion von Wörtern, Lebenskraft und Hormonen. Dieser rohe, vereinfachte Klassiker kommt heutigen Sehnsüchten und Identifikationsfragen ganz nah! Man könnte meinen, Ibsen spricht direkt zu den jungen Zuschauern.
Die gelungene Adaption von Ibsens dramatischem Gedicht wurde 2013 als bestes Jugendstück für den dänischen REUMERT-Preis nominiert. 2015 wurde Marc van der Velden mit dem renommierten Ehrenpreis des Dänischen Dramatikerverbandes (Danske Dramatikere) ausgezeichnet.
Empfohlen für Jugendliche ab 14 Jahren
Dauer ca. 1 Stunde, 30 Minuten (keine Pause)
Termine:
10.30 Uhr: 28. Oktober 2016, 03., 04., 07., 08., 09., 10., 11. November 2016
19.30 Uhr: 24., 26., 29. Oktober 2016; 11. November 2016
Karten - Theater WalTzwerk
0676 / 57 44 833
karten@waltzwerk.at
Kinder & Jugend
Premiere: Mo, 24.10.2016
Dernière: Fr, 11.11.2016
Termine & Karten
Keine Termine vorhanden.
Besetzung
Regie
Klaudia Reichenbacher
Musik
Katrin Rumberg
Technik
Wolfgang Franz
Mit
Pressestimmen
Temporeiches Jugendstück: „Peer Gynt“ nach Henrik Ibsen als österreichische Erstaufführung in Klagenfurt.
(…) Lebensgier und Lebensflucht, die Suche nach sich selbst, die Sehnsucht nach Liebe und einem Sinn des Lebens sind Themen, mit denen Ibsens nordischer Faust schon zur Entstehungszeit das (erwachsene) Publikum konfrontierte. (…) In der Koproduktion des Theater WalTzwerk mit dem Stadttheater überzeugen besonders Christopher Ammann als mit sich hadernde „Zwiebel ohne Kern“ (so Peers Selbsterkenntnis) und Sabine Kristof-Kranzelbinder als selbstbewusst-liebende Solveig. In der Regie von Klaudia Reichenbacher finden sich Elemente heutiger Jugendkultur wie Twin-Peaks-ähnliche Mystery-Stimmung und Gothic-Kostümierung genauso wie Original-Textzitate, live auf der Bühne gespielte Singer-Songwriter-Musik (der Jazzerin Katrin Rumberg) und deutsch-englischer Jugendjargon. Vielleicht bietet dieser Klassiker „reloaded“ sogar eine Angregung zum Nachlesen des Originals. (…)
Theater WalTzwerk lässt Henrik Ibsens „Peer Gynt“ ganz grandios im Heute los:
(…) Denn ihr (Anm. Marc van der Velden, Jesper Braestrup Karlsen) glühender Antiheld ist tief und glaubwürdig im Heute verortet und trifft punktgenau den Nerv einer Jugend, die zwischen tradierten Rollenbildern, Gruppenzwängen, Erwartungshaltungen und gesellschaftlichen Klischees nach selbstbestimmter Identität hungert und sich bei der Suche nach dem Ich im Labyrinth des Lebens mit seinen Irrungen und Wirrungen verliert. An der Nahtstelle von Traum und Wirklichkeit, Märchen und Psychogramm, Ibsens eindringlicher Sprachrhythmik und dem gängigen Alltagsslang vom Schulhof inszeniert Klaudia Reichenbacher die Reise zum Mittelpunkt des Selbst mit feiner Hand und virtuosem Gespür für große Fragen junger Menschen, die Jazz-Sängerin Katrin Rumberg stimmig (und Live!) auf vielschichtiger musikalischer Ebene zum Klingen und Grooven bringt. Als weit sehnender, hoch fliegender, heiß brennender und tief fallender „Lügenbaron“ Peer Gynt brilliert Christopher Ammann (…). Fazit: Verdienter Jubel in den Kammerlichtspielen für diese Koproduktion mit dem Klagenfurter Stadttheater, die ab 14 Jahren (und bis 99!) absolut sehenswert ist.