La Cenerentola
»Aschenputtel« oder »Der Triumph der Güte« / Dramma giocoso in zwei Akten von Gioachino Rossini / Libretto von Jacopo Ferretti / In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Mit einem wehmütigen Lied über den König, der unter drei Schwestern die Richtige zu seiner Gemahlin wählt, stellt sich Angelina in Gioachino Rossinis La Cenerentola dem Publikum vor – ein prophetischer Text, wie sich im Verlauf der Handlung herausstellen wird.
Rossinis 1817 in Rom uraufgeführte Version des seit Jahrhunderten in Literatur, Theater und Kunst bearbeiteten Märchenstoffes vom Aschenputtel kommt ohne fantastische Elemente und Zauberei aus. So entfaltet sich die eigentliche Magie in der völlig unwahrscheinlichen Liebe zwischen dem Prinzen Don Ramiro und dem armen, aber gütigen Aschenputtel, das hier Angelina heißt, und natürlich in der Musik Rossinis, die auf gekonnte Weise die ernsten und komischen Elemente der Handlung verbindet. Als Rossini im Alter von 25 Jahren seine zwanzigste Oper La Cenerentola in nur 24 Tagen komponierte, befand er sich am Höhepunkt seiner Schaffenskraft. Die turbulente Komödie um nichtswürdige Eitelkeit und falschen Adelsdünkel, um Rollentausch und Schabernack entfaltet sich in flinken Parlandi, spannungsvollen Ensembles und schnurrenden Schlusswendungen. Angelina, die stets nur der Stimme ihres Herzens folgt, hebt sich dabei musikalisch von den übrigen Figuren ab. Die Virtuosität der Partie wird zum Ausdruck der beinahe übernatürlichen Herzensgüte Angelinas, die in der letzten Szene ihren Höhepunkt erreicht.
Als Regisseur wird Bernd Mottl ans Stadttheater zurückkehren, der in der Spielzeit 2022/2023 in Klagenfurt bereits Verdis Un ballo in maschera schillernd in Szene setzte.